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Sarah Welks Buch bietet Antworten auf viele spannende Fragen rund um das Thema Demokratie und Politik und gibt dabei Anleitungen an die Hand, wie Kinder Dinge verändern können. Ob in den eigenen vier Wänden, der Heimatstadt oder gleich auf der ganzen Welt.

Das Buch kann gut in Häppchen genossen werden, es gibt nämlich viel zu entdecken und einiges zu lernen. Wahrscheinlich tut es auch gut, wenn zumindest zwischenzeitlich ein etwas älterer Mensch (großes Geschwister oder Erwachsener) dabeisitzt, mit dem*der das neue Wissen direkt besprochen werden kann. Möglicherweise gibt es nämlich hier und da noch eine zusätzliche Frage. Aber nicht all das Neugelernte teilen, sonst wissen die Eltern schon im Vorhinein von den tollen Verhandlungstaktiken.

Hat man erst mal die Eltern davon überzeugt, mehr Taschengeld zu kriegen, kann man auf der nächsten Ebene weitermachen und vielleicht dafür sorgen, einen Schulgarten zu bekommen. Zwischen Tipps und Tricks dazu, wie man das eigentlich alles anstellt, wird vermittelt, wie die einzelnen Institutionen aufgebaut sind und funktionieren. Daneben finden sich immer wieder ermutigende Beispiele, die zeigen, dass Kinder tatsächlich etwas bewegen können. (Wobei das natürlich spätestens seit den „Fridays for Future“-Protesten glasklar ist).  

Ab zehn Jahren empfohlen, traut die Autorin ihren jungen Leser*innen schon einiges zu. Kinder können sich ernst genommen fühlen und kommen auch selbst in verschiedenen Interviews zu Wort. So begegnet das Buch seinen Leser*innen auf Augenhöhe und kommt ohne bevormundenden Erklärsprech aus. Gleichzeitig sind Welk und Illustratorin Dunja Schnabel sehr bemüht, dieses augenscheinlich sehr theoretische und nicht sonderlich kinderfreundliche Thema so anschaulich und interaktiv wie möglich zu gestalten. Mithilfe von Infoboxen, erklärenden Grafiken, Beispielen und Illustrationen gelingt ihnen das auch weitestgehend. Zur Vertiefung und Wissensabfrage finden sich alle paar Seiten Rätselfragen, werden sie richtig beantwortet, ergeben sie am Ende des Buches ein Lösungswort. Im Vergleich zu dem doch allgemein recht anspruchsvollen Inhalt erscheinen die Rätselfragen allerdings beinah lächerlich einfach, was den Spaß des Beantwortens ein wenig dimmt.

Nichtsdestotrotz ist es den beiden gelungen, einen ebenso unterhaltsamen wie informativen Leitfaden zum Mitbestimmen hervorzubringen. Wobei es nicht nur darum geht, Kindern Unsicherheiten mit diesem großen „Erwachsenenthema“ zu nehmen, sondern sie auch dabei zu unterstützen, ihre Umwelt so zu gestalten, dass sie sich darin wohlfühlen. Dabei können sicherlich auch Eltern und große Geschwister noch etwas lernen.

- Nelly Vongries