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"Wenn einer sagt, dass er dir helfen kann, weil er dasselbe durchgemacht hat, dann lügt er, denn du bist du, und er ist jemand anderer, daher kann er nicht wissen, was du durchmachst. Der beschiss ist, dass du es selbst herausfinden musst. Nur eins ist klar, dass es einen Weg...
"Wenn einer sagt, dass er dir helfen kann, weil er dasselbe durchgemacht hat, dann lügt er, denn du bist du, und er ist jemand anderer, daher kann er nicht wissen, was du durchmachst. Der beschiss ist, dass du es selbst herausfinden musst. Nur eins ist klar, dass es einen Weg gibt, dass es immer einen Weg gibt; also eigentlich sind es zwei, die leichte und die harte Tour. Und aus irgendeinem verdammten Grund ist es am Ende immer die harte Tour, die funktioniert."
Die aufwühlende Geschichte einer falschen Entscheidung und ihrer Konsequenzen.
Im Prinzip ist es eine ganz einfache Formel: Bevor man etwas Dummes tut, muss man dumm denken. Das gilt für nahezu jedes Alter, jegliche Situation. Allein der Weg dorthin unterscheidet sich meist drastisch. Im Falle von Alex ist es ein Autounfall, ein Crash, der seine Mutter entstellte, ihn für knapp...
Im Prinzip ist es eine ganz einfache Formel: Bevor man etwas Dummes tut, muss man dumm denken. Das gilt für nahezu jedes Alter, jegliche Situation. Allein der Weg dorthin unterscheidet sich meist drastisch. Im Falle von Alex ist es ein Autounfall, ein Crash, der seine Mutter entstellte, ihn für knapp zwei Monate ins Koma versetzte und seinen Vater unter die Erde brachte.
Alex ist der jugendliche Protagonist aus Gabriele Climas neuestem Roman “Der Geruch von Wut“. Er lebt in Italien, wobei die Geschichte eigentlich in jedem europäischen Land spielen könnte, erzählt sie doch von universellen Themen wie Leid, Verführung und falschen Entscheidungen. Die Wut, die Alex auf den Fahrer des Lastwagens hat, ist nachvollziehbar, ist dieser doch seiner Meinung nach dafür verantwortlich, ihn in ein neues Leben delegiert zu haben, dass er so nie haben wollte. Er entscheidet sich für Rache als aktive Trauerbewältigung, dass besagter Fahrer eine andere Hautfarbe hat als er, interessiert ihn dabei herzlich wenig. Als seine Nachforschungen jedoch ins Stocken geraten, wendet er sich an seinen Freund Teo - und der sich wiederum an die Black Boys, einer lokalen, rechtsradikalen Organisation, die Alex in seiner Mission nur allzu gern unterstützen wollen. Vorausgesetzt natürlich, er tut auch etwas für sie.
Gabriele Clima nimmt uns an die Hand und entführt uns für kurze 67 Kapitel in die Gedankenwelt Alex’, erzählt authentisch davon, wie leicht es ist, sich plötzlich in Gruppierungen wiederzufinden, deren Überzeugungen man eigentlich in keinster Weise vertritt. Das Ergebnis ist ein unmissverständliches Statement gegen jede Form von Extremismus, packend, einfühlsam und dankenswerterweise meilenweit von jeglicher Plakativität entfernt. Großartig.
- Sven Fortmann
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