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Bewertung der Redaktion
Zucker Zitrone
Jugendbuch Familie Freundschaft Außenseiter Gefühle Angst & Mut Coming of Age
Titel Kurz mal mit dem Universum plaudern
Autor*in Preston Norton
Das sagt der Klappentext

Das Universum hasst ihn, da ist sich Cliff sicher. zu Hause läuft es alles andere als prickelnd und in der Schule nennt man in nur „Neandertaler“, allen voran der widerlich coole Aaron. Doch dann hat Aaron einen Unfall und verändert sich. Als er aus dem Krankenhaus zurück ist, berichtet er...

Das Universum hasst ihn, da ist sich Cliff sicher. zu Hause läuft es alles andere als prickelnd und in der Schule nennt man in nur „Neandertaler“, allen voran der widerlich coole Aaron. Doch dann hat Aaron einen Unfall und verändert sich. Als er aus dem Krankenhaus zurück ist, berichtet er von einer bizarren Nahtoderfahrung, in der ihm Gott höchstpersönlich eine To-do-Liste aufgetragen hat. Am allerbizarrsten ist, dass Aaron dafür Cliffs Hilfe braucht. Und Cliff feststellen muss, dass die Liste weit mehr mit ihm zu tun hat, als er sich je hätte träumen lassen.

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Das sagt die Zucker & Zitrone Redaktion

Es wäre vermessen zu behaupten, dass Coming of Age-Geschichten gerade jetzt besonders hoch im Kurs stehen würden, ist ihre Popularität und Strahlkraft im Literatur- und Filmkontext doch seit Jahrzehnten eine beeindruckend Konstante - und das generationsübergreifend. Die Sprache mag im Laufe der Jahre derber geworden sein, die Probleme und Themen...

Es wäre vermessen zu behaupten, dass Coming of Age-Geschichten gerade jetzt besonders hoch im Kurs stehen würden, ist ihre Popularität und Strahlkraft im Literatur- und Filmkontext doch seit Jahrzehnten eine beeindruckend Konstante - und das generationsübergreifend. Die Sprache mag im Laufe der Jahre derber geworden sein, die Probleme und Themen der jugendlichen Protagonisten auf ihrem Weg zum Erwachsensein bleiben dabei jedoch nahezu identisch: da geht es um Freundschaften, um die erste Liebe, um die emotionalen Herausforderungen innerhalb des familiären Umfelds, um Schule, Selbstfindung und Identität. Und der letzte große Wurf dieses Genres, der all diese Themen - und noch viel mehr - in sich vereint, trägt den tollen Titel „Kurz mal mit dem Universum plaudern“.

 

Erzählt wird uns die Geschichte aus der Perspektive des 16-jährigen Clifford Hubbard, der, übergewichtig und für sein Alter viel zu groß, an der Schule von allen nur Neandertaler genannt wird. Er lebt im Happy Valley - doch so wirklich happy ist eigentlich nichts in seinem Leben: umgeben von einem alkoholkranken Vater und der schwer überforderten Mutter, haust er in einem Trailerpark am Rande der Stadt und ist an der High School permanente Zielscheibe von Hohn und Spott. Sein älterer Bruder Shane nahm sich völlig überraschend vor einem Jahr das Leben und Cliff verlor so unisono Halt, Vorbild, Ansprechpartner und seinen einzigen wirklichen Freund.
Aaron Zimmerman ist das komplette Gegenteil von ihm. Gutaussehend, cool, ein Ass im Sport, großmäulig, allseits beliebt und mit hübscher Freundin an seiner Seite gestaltet sich sein Alltag als ein ewiges High-Five auf der Überholspur. Eines Tages jedoch ändert sich das Leben der beiden grundverschiedenen Charaktere schlagartig: Aaron hat einen schweren Unfall inklusive Nahtoderfahrung, bei der ihm Gott höchstpersönlich eine To-do-Liste aufträgt, um die Happy Valley High School zu einem besseren Ort zu machen. Das Problem dabei jedoch ist, dass Gott darauf besteht, dass dieser Vorgang nur mit der Hilfe Cliffs anzugehen ist. Als würde ihn das Universum nicht bereits genug hassen. Cliff winkt zunächst dankend ab, muss zu seiner Überraschung allerdings bald feststellen, dass die Liste weitaus mehr mit seinem Leben zu tun hat, als er es je für möglich gehalten hätte.

 

Erdacht hat sich die skurrile Geschichte der amerikanische Autor Preston Norton, der das Kunststück fertig brachte, ein eigentlich tieftrauriges, düsteres Drama mit soviel Leichtigkeit und Humor auszustatten, dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen möchte. Lässig verbindet er Themen wie Religion, Freundschaft, Toleranz und Außenseitertum und spickt alles mit einem unbändigen Wissen um die letzten fünf Jahrzehnte Popkultur sowie einer angenehm unverfälschten Sprache, die mühelos jeden Pausenhof spontan in helle Begeisterung versetzen kann. Großartig.

 

- Sven Fortmann

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Metadaten
Carl Hanser Verlag 448 Seiten ISBN 3446272372 ab 14 Jahren Erscheinungsjahr: 2022 Übersetzung: Sandra Knuffinke

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