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Magali ist elf Jahre alt und liebt die Beatles. Was sie gar nicht liebt, ist die Schule, besonders seit sie in der Mittelstufe ist, denn plötzlich wird sie von schrecklichen Ängsten gepackt. Und so flüchtet sie sich immer mehr in die Musik der Beatles.
Magali ist elf Jahre alt und liebt die Beatles. Was sie gar nicht liebt, ist die Schule, besonders seit sie in der Mittelstufe ist, denn plötzlich wird sie von schrecklichen Ängsten gepackt. Und so flüchtet sie sich immer mehr in die Musik der Beatles.
Musik ist ja bekanntermaßen nicht nur wahnsinnig vielfältig und generell allgegenwärtig, sie bewirkt auch allerhand: Sie ist beispielsweise essenzieller Trostspender und der beste Motivationstrainer überhaupt, ist prägend für die Sozialisierung, regt - zumindest bei Erwachsenen - die Endorphinproduktion an und ist nicht zu unterschätzender Faktor für die geistige Entwicklung von...
Musik ist ja bekanntermaßen nicht nur wahnsinnig vielfältig und generell allgegenwärtig, sie bewirkt auch allerhand: Sie ist beispielsweise essenzieller Trostspender und der beste Motivationstrainer überhaupt, ist prägend für die Sozialisierung, regt - zumindest bei Erwachsenen - die Endorphinproduktion an und ist nicht zu unterschätzender Faktor für die geistige Entwicklung von Kids. Für die französische Künstlerin Magali Le Huche war Musik während ihrer Schulzeit in erster Linie Zufluchtsort, der sie vor den Widrigkeiten des Schulalltags beschützte. Davon, und von vielem mehr, erzählt die großartige autobiografische Graphic Novel „Nowhere Girl“.
Le Huche entführt uns in das Paris der 90er, nimmt uns mit in eine Zeit, in der die Beatles für die Allgemeinheit eigentlich längst Schnee von gestern sind. Genau diese Band ist es jedoch, die ihrem 11-jährigen Ich den nötigen Schutzort bietet, leidet sie doch seit dem Eintritt in die Mittelstufe unter schlimmen Angstzuständen. Die eigenen Ansprüche sind riesig, der Leistungsdruck enorm, die generelle Angst, den Erwartungshaltungen von Lehrern, Eltern und Mitschülern nicht gerecht zu werden allgegenwärtig - und so gerät ihre eigentlich heile Welt rasend schnell gehörig in Schieflage.
„Nowhere Girl“ erzählt von den Dingen, die Le Huche dazu brachten, sich für ganze zwei Jahre von der Schule zurückzuziehen, davon, wie schnell ein einfacher Schulrucksack plötzlich zur riesengroßen, tonnenschweren, glückszerdrückenden Last werden kann. Doch die Geschichte erzählt eben auch von der Kraft der Musik, die weit mehr sein kann als eben nur der vielbeschworene Balsam für die Seele - wenn man sie nur lässt.
- Sven Fortmann
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