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Mitten in der Nacht passiert Unglaubliches: Ein zitternder, bibbernder Oktopus flüchtet sich zu Pepe ins Zimmer! Der Oktopus kann zwar nicht sprechen, aber über Farben und Formen kommunizieren. Und Pepe findet schnell heraus, dass es sich bei seinem neuen Freund um den ranghöchsten Diplomaten der Weltmeere handelt: Er soll in...
Mitten in der Nacht passiert Unglaubliches: Ein zitternder, bibbernder Oktopus flüchtet sich zu Pepe ins Zimmer! Der Oktopus kann zwar nicht sprechen, aber über Farben und Formen kommunizieren. Und Pepe findet schnell heraus, dass es sich bei seinem neuen Freund um den ranghöchsten Diplomaten der Weltmeere handelt: Er soll in Europa ein generelles Plastikverbot bewirken. Doch die Müllmafia ist ihm dicht auf den Tentakeln und will genau das um jeden Preis verhindern. Der Oktopus braucht Hilfe – Pepes Hilfe!
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dass ihre Flucht sie durch die halbe Welt bis ans Südchinesische Meer führen wird, kann Pepe noch nicht ahnen …
Ein fast nicht erfundener Umweltkrimi, ein rasanter Roadtrip von hier bis China und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft.
Man könnte meinen, man sei in einem Paralleluniversum gelandet. Und auch Pepe muss sich erstmal dran gewöhnen: Ein Oktopus taucht mitten in der Nacht in seinem Zimmer auf. Mithilfe seiner acht Tentakel, sehr emotionaler Farbwechsel und aberwitziger Verformungskünste kann er „sprechen“. Noch dazu wird der Oktopus von der „Müllmafia“ gejagt,...
Man könnte meinen, man sei in einem Paralleluniversum gelandet. Und auch Pepe muss sich erstmal dran gewöhnen: Ein Oktopus taucht mitten in der Nacht in seinem Zimmer auf. Mithilfe seiner acht Tentakel, sehr emotionaler Farbwechsel und aberwitziger Verformungskünste kann er „sprechen“. Noch dazu wird der Oktopus von der „Müllmafia“ gejagt, denn als Diplomat der Meere versucht er ein Plastikverbot zu erwirken, dass seine Heimat vor der tödlichen Vermüllung rettet.
Ja, so skuril fängt dieses womöglich beste, auf jeden Fall dickste Kinderbuch aus dem Jahr 2023 an. 528 Seiten geballte Power. Hat man sich auf den überraschenden ersten Seiten, an die Fantasiewut der Autorin Stepha Quitterer gewöhnt, ist man fortan im siebten Lesehimmel. Pepe ist ein wunderbar durchschnittlicher Junge, herzensgut, freundlich, sympathisch. Kein Überflieger, aber mit einer Extraportion Abenteuerlust und Verantwortungsgefühl ausgestattet. Und der Oktopus, der mit vollem Namen Wuimeygeyrenbaohuscheija heißt, von Pepe aber nur Rebo genannt wird, weil seine schönste Verfärbung in allen Farben des Regenbogens leuchtet, ist der gefühlvollste Wirbellose, den man sich nur vorstellen kann. Seine drei Herzen schlagen im Takt der Liebe: Er ist weise, zutraulich, humorvoll und mutig. Und seine Saugnäpfe verfügen über Superkräfte.
Rebo muss in kürzester Zeit zurück ins Südchinesische Meer. Sonst übernehmen die giftigen Algen das Kommando und die stecken mit der Müllmafia unter einer Decke. Doch der Weg dorthin ist schwierig. Fliegen geht nicht. Schwimmen geht nicht. Bleibt der Landweg. Pepe will Rebo eigentlich nur zu einem Treffpunkt mit einem Umweltaktivisten begleiten. Selbst das traut er sich kaum zu. Doch die Dinge kommen anders. Pepe wird gezwungen weiter zu gehen, erst nach Berlin, dann nach Krakau, schließlich auf ins Unbekannte, in den wilden Osten. Schritt für Schritt in Richtung China wächst Pepe in seine Rolle als Weltretter hinein.
Hilfreich sind ihm dabei nicht nur Rebos Super-Tentakel, sondern auch ein paar technische Gimmicks, auf die selbst James Bond eifersüchtig wäre! In Krakau trifft Rebo auf eine Gruppe Frauen, von denen man sich sehnlich wünscht, es gäbe sie in Wirklichkeit. Nicht nur können sie Gedankenlesen und sensationelle Maschinen bauen, sie haben auch fiese Tricks mit hochhackigen Schuhen auf Lager, mit denen sie ihre Verfolger in Schach halten. Denn verfolgt werden Rebo und Pepe die ganze Zeit.
Unheimlich blöde, aber auch unheimlich hartnäckig hängt den beiden die Müllmafia im Nacken. Der Vorsitzende der Müllmafia – immer kurz vorm Herzinfarkt – setzt alles daran, seinen Erzfeind „den Wischmopp“ gefangenzunehmen, um ihm den nicht vorhandenen Hals umzudrehen. Doch der Vorsitzende und seine Schergen sind zu keinem klaren Gedanken in der Lage, ihre Köpfe sind vernebelt von nur einem Ziel: Gewinnmaximierung! Es geht ihnen nur ums Geld und die nächste Sprosse auf der Karriereleiter. Alles andere muss sich dem unterordnen. Umweltschutz? Freundschaft und Vertrauen? Alles Kinderkram! Wer braucht schon intakte Natur oder echte Freunde, wenn man es sich auch allein im Whirlpool gemütlich machen kann?! Stepha Quitterer zeichnet aus dem Lebensmodell der erfolgreichen Herren mit finsteren Absichten ein groteskes Zerrbild, das in seiner Dummheit und Lächerlichkeit kaum zu übertreffen ist.
Jedoch: Pepe und Rebo sind den „Anzüglern“ immer eine Tentakellänge voraus. Das liegt sicherlich daran, dass sie ein Ziel haben, das ihnen wirklich am Herzen liegt und für das sie bereit sind zu kämpfen. Vor allem aber sind sie in der Lage, überall Verbündete zu finden. Auf ihrem weiten Weg ans Südchinesische Meer treffen sie Menschen und Tiere, die sie bei Rettung der Welt vor der Flut aus Müll mit jeder Faser ihres Herzens unterstützen. Der unübersichtlichen Menge von „Anzüglern“ sind sie somit nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der Motivation haushoch überlegen.
„Pepe und der Oktopus“ ist eine einzige Weltumarmung. So wie Rebo ohne ein Wort zu benutzen, mit jedem Lebewesen kommunizieren kann, gelingt es auch Pepe zu Mensch und Tier Kontakt aufzubauen. Er findet Freunde an jedem Fleck. Die Welt, so fremd und groß, wird ihm zur Heimat. Es sind erstaunliche Landstriche und Kulturräume, durch die Stepha Quitterer ihre Leser*innen führt. Wüsten, Steppen, Urwälder, blubbernde Lavafelder, wunderschön und seltsam. Sie beschreibt sie so detailliert und voller Begeisterung, dass man glaubt, selbst in diesen Landschaften zu stehen, sie gemeinsam mit Pepe das erste Mal staunend zu erblicken. Durch seine Augen betrachtet man Menschen, die völlig anders leben, als wir zu Hause in Deutschland. Doch vorurteilslos, wachsam, neugierig und offen entdeckt Pepe die Unterschiede, vor allem aber auch die Gemeinsamkeiten, die ihn mit diesen Leuten verbinden.
Es ist toll, mit welch multipler Leidenschaft Stepha Quitterer durch ihr Buch führt. Die Natur wird nicht nur in ihrer Schönheit voller Inbrunst beschrieben, sondern auch ihre Zerstörung wird in epischer Breite ausgemalt. Die Dringlichkeit, mit der Stepha Quitterer gegen die Vermüllung der Welt anschreibt, ist irreversibel ansteckend. Länder, deren Lage die meisten Europäer nur ganz vage bestimmen können, werden so anziehend beschreiben, dass zukünftige Reisepläne beeinflusst werden könnten. Und nicht zuletzt weckt die behutsame Transformation eines ganz normalen Jungen zum mutigste Kind der Welt in den jungen Leser*innen den Wunsch und den Glauben, dass auch sie solch weltverbessernde Abenteuer meistern könnten.
Dieses Buch ist wirklich rundum gelungen. „Pepe und der Oktopus“ ist spannend, lustig und unterhaltsam und ein leidenschaftliches Plädoyer für Naturschutz, Solidarität, Mut und Fantasie und gegen Gier, Angst und Egoismus. Dazu schreibt Stepha Quitterer lässig, humorvoll und im besten Sinne sprachverliebt. Unser neues Lieblingstier? Ganz klar: der Oktopus!
- Mia Grau
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