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Draußen fliegt die Welt vorbei. Asta sitzt im Zug und vor ihr liegt der schönste Sommer aller Zeiten, bestimmt! Denn in Geschrey, am Ende der Welt, scheint die Sonne länger, der Regen ist weniger nass, die Zeit läuft langsamer - und hier wohnt Ringo. Mit ihrem besten Freund will Asta...
Draußen fliegt die Welt vorbei. Asta sitzt im Zug und vor ihr liegt der schönste Sommer aller Zeiten, bestimmt! Denn in Geschrey, am Ende der Welt, scheint die Sonne länger, der Regen ist weniger nass, die Zeit läuft langsamer - und hier wohnt Ringo. Mit ihrem besten Freund will Asta im See baden, abhängen, Eis essen, Blödsinn machen. Und Theater spielen: In diesem Sommer kriegt sie das erste Mal eine kleine Rolle im Sommertheater, das ihre Eltern jährlich in Geschrey inszenieren. Doch dann kommt alles ganz anders. Plötzlich ist Ringo der Star und Asta ist abgehängt. Hält das ihre Freundschaft aus?
Nichts bleibt, wie es ist. Alles verändert sich. Nicht zuletzt man selbst. Eine Sommergeschichte voller Poesie und Leichtigkeit. Und die Geschichte einer großen Freundschaft.
Eifersucht: Was für ein ekliges Gefühl. Meine Oma sagte immer: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“ Wer eifersüchtig ist, meinte sie, suhlt sich im Selbstmitleid und ist daher selbst schuld an der Misere. Und sie hat damit einen Punkt getroffen. Das Schlimme ist ja, das...
Eifersucht: Was für ein ekliges Gefühl. Meine Oma sagte immer: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“ Wer eifersüchtig ist, meinte sie, suhlt sich im Selbstmitleid und ist daher selbst schuld an der Misere. Und sie hat damit einen Punkt getroffen. Das Schlimme ist ja, das Eifersucht zwar starke Emotionen auslöst, man sich dafür aber irgendwie schämt. Vielleicht, weil Eifersucht eigentlich Symptom anderer Gefühle ist, die man sich nicht richtig eingesteht – Verlustangst etwa, oder Unsicherheit. Deswegen sucht man gerne die Schuld bei anderen. Aber wer die Schuld abgibt, gibt auch die Macht ab und fühlt sich schnell hilflos und klein. Natürlich kann es sein, dass die Auslöser der Eifersucht absolut nachvollziehbar sind. Jemand war richtig gemein ... Man wurde ungerecht behandelt ... Dennoch bleibt es ein schäbiges Gefühl. Selbstmitleid und Rachefantasien sind eben keine Berater, auf die man stolz sein kann.
Genauso geht es Asta, der Hauptfigur und Erzählerin von „Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer“. Sie hat sich so auf ihren Sommerfreund Ringo gefreut und darauf, eine Rolle im Freilufttheaterstück ihrer Eltern zu spielen, das diese jährlich auf der Waldbühne des Dörfchens Geschrey inszenieren. Doch dann kommt Asta dort an und alles ist anders als erwartet. Ringo hat kaum Zeit, sie blamiert sich auf der Bühne, ausgerechnet Ringo schnappt ihr – versehentlich – die Rolle weg und an seiner Stelle soll Asta auch noch auf seine kleine Schwester aufpassen!
Judith Burger gelingt es, dieses blöde Gefühlschaos glaubhaft aus Teenagerperspektive und für jeden nachvollziehbar zu erzählen. Sie tappt nicht in die Falle ihren Figuren eine dramatische Liebesgeschichte aufzuzwingen. Sie bleibt allen Beteiligten gegenüber fair. Sie erzählt eindringlich und doch nicht überzogen. Und sie findet einen Weg für ihre Asta, Blamagen zu überleben und aus der Niederlage heraus ein neues Ziel für sich zu entdecken.
Meine Oma hätte für Atsa bestimmt ein paar Sinnsprüche auf Lager. „Gibt dir das Leben Zitronen, mach Limonade draus.“ Oder: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen."
Auch Astas Eltern wollen ihrer Tochter mit gutem Zureden helfen, sie unterstützen und stärken. Und sie scheitern daran. Logisch.
Asta muss das alles schon selber erleben, um aus ihren Erfahrungen lernen zu können. Das gleiche gilt wohl für dieses Buch. Also, nicht lang quatschen: selber lesen.
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