Auf der Suche nach dem besten Buch der Welt.
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Auf der Suche nach dem besten Buch der Welt

Von Mia Grau

Mit Zucker & Zitrone, das erfährt man ja sofort, wenn man unsere Website besucht, sind wir auf der Suche nach dem besten Buch der Welt. Wir dachten, dass wir eine never ending story. Wir werden suchen und niemals finden. Was für ein Zustand der Glückseeligkeit!

Doch dann, vor zwei Wochen, haben wir feststellen müssen, dass BBC Culture die 100 besten Kinderbücher aller Zeiten gewählt hat. Das mussten wir erst mal sacken lassen: BBC Culture hat unsere Suche für beendet erklärt?! Schock! ... Na ja, gucken wir uns die Liste doch mal an.

„Wo die wilden Kerle wohnen“ hat gewonnen, „Alice im Wunderland“ auf Platz 2, „Pippi Langstrumpf“ auf Platz 3. Es folgen Bücher wie „Der kleine Prinz“, „Pu der Bär“, „Matilda“, „Harry Potter“, „Die kleine Raupe Nimmersatt“ oder „Der kleine Hobbit“. Die ganze Liste in ihrer vollen Pracht und Länge kann man auf der Website von BBC Culture bewundern.
Die Liste ist aus britischer Sicht geradezu perfekt ausbalanciert: 46 weibliche und 52 männliche Autor*innen aus 56 Nationen, 2/3 davon nicht europäischer oder US-amerikanischer Geburt und mehr als die Hälfte mit einer anderen Muttersprache als Englisch aufgewachsen. Das älteste Buch ist uralt (ca. 2200 Jahre), das neuste gerade mal 3. Auf der anderen Seite sind 74 Bücher zuerst auf Englisch erschienen. Und von den 100 Autor*innen tauchen viele gleich mehrfach auf. Der Brite Roald Dahl sogar sechsmal!

Mit BBC Culture stimmen wir insofern überein, als über Kinderbücher zu wenig geredet wird. Und wir verstehen auch, dass die Liste ein Versuch ist, Kinder- und Jugendliteratur ins Gespräch zu bringen. Das ist sehr ehrenwert. Man muss auch klarstellen, dass in dieser Liste viel Mühe steckt und sie außerdem eine Liste voller ausnahmslos toller Bücher ist! Sie abzuarbeiten, kann bestimmt nicht schaden. Aber wir sind trotzdem ein bisschen traurig. Eine Liste über die besten Bücher aller Zeiten festzulegen, tut nicht nur den unerwähnten Meisterwerken unrecht, die es aufgrund klaustrophobischer Enge nicht in die Top 100 geschafft haben, sondern auch eben jenen, denen das auf verschlungenen Wegen gelungen ist. Entschuldigt, dass ich jetzt mal kurz persönlich werden muss, aber mein Vater, der für die Kunst gelebt hat, fand Museen nicht als Orte, doch aber von der Haltung her schwierig. Wenn man was auf einen Sockel stellt, wird es zu Stein. Das hat er nicht genauso gesagt, es aber ungefähr so gemeint.

Das Problem an solchen Listen ist ja: Wenn man fertig gesucht hat, kann man aufhören. Das ist schade. Wir wollen nicht aufhören. Wir werden weitersuchen. Gerne mit euch! Auf geht`s!