Auf der Suche nach dem besten Buch der Welt.
Interview

ROTOPOL : Trendbefreiter Austausch

Von Sven Fortmann

Denkt man an Kunst und Kultur in und aus Kassel, fällt einem als erstes die Documenta als wegweisende Institution ein, ein paar Gewieften vielleicht noch die Gebrüder Grimm. Und dann lange nichts mehr. So verhielt sich das zumindest für viele Jahre, doch glücklicherweise hat sich das von Grund auf geändert. Kassels Kulturszene ist divers und hat weit mehr jenseits der gängigen Pfade anzubieten als man zunächst glauben mag -  und einen nicht unerheblichen Anteil daran trägt der kleine Verlag Rotopol bei.

Was 2006 als namenloser Verlag von befreundeten Kommiliton*innen der Kunsthochschule Kassel als Plattform ins Leben gerufen wurde, um eigene Arbeiten zu publizieren, erhielt ein Jahr später nicht allein den schönen Namen Rotopol, sondern zudem offizielle Räumlichkeiten in der Friedrich-Ebert-Straße 95, in denen sich der unabhängige Verlag mit Büro, Galerie und Verkaufsfläche seitdem präsentiert. Seit 2016 ist Mitbegründerin Rita Fürstenau alleinige Leiterin Rotopols.

Das Programm aus dem Hause Rotopol umfasst nicht bloß Graphic Novels, Comics und Bilderbücher für Kinder und Erwachsene sondern zudem Kunstdrucke, Skizzenhefte, Postkarten und Papierspiele. Zusammengehalten wird das Repertoire durch die anspruchsvolle grafische Umsetzung und Nutzung hochwertiger Materialien, sowie durch den Anspruch innovative Talente und Gedanken der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es überrascht also nicht wirklich, dass Rotopol bereits zweimal den Deutschen Verlagspreis seit seiner Gründung 2019 einheimsen konnte.

In diesem Herbst erschienen neue Titel von Malwine Stauss, Alice Socal und Anne Simon - allesamt keine unbekannten Künstlerinnen im Rotopol-Universum. Andere Titel mussten ins kommende Frühjahr geschoben werden, da der ohnehin schon straffe Zeitplan coronabedingt ordentlich durcheinander gewirbelt wurde. Glücklicherweise hat sich Rita trotz alledem die Zeit nehmen können, sich mit uns über ihren Verlag, den Standort Kassel und ihren Werdegang zu unterhalten.

Q
Rita, du kommst ja ursprünglich aus Berlin, oder?

A
Richtig, aus dem schönen Neukölln, aus der Tellstraße um genau zu sein, dort, wo sich ja auch der tolle Jaja Verlag befindet. Meine Familie ist jedoch bereits Anfang der 80er nach Frankfurt gezogen, denen wurde das in Berlin alles ein wenig zu heikel. Die Nähe zur Mauer, das recht marode Mietshaus, in dem sich unsere Wohnung befand. Und da meine Mom aus Frankfurt kommt, sind wir aufgrund der alten Seilschaften wieder zurück. Ich bin also eigentlich in Frankfurt groß geworden und nicht in Berlin. Wir sind danach noch einige Male umgezogen und nun ist Kassel die Stadt, in der ich bislang am längsten wohne.

Q
In Kassel bist du dann wegen des Studiums gelandet?

A
Genau, das war 2001, da habe ich mit meinem Studium an der Kunsthochschule begonnen. Ursprünglich wollte ich auf Lehramt gehen, hatte Kunst, Englisch, Mathematik und Erziehungswissenschaften studiert und schlussendlich auch abgeschlossen. Irgendwann bemerkte ich dann, dass ich ab der Hälfte des Studiums ziemlich viel Zeit damit verbrachte, Bücher anzufertigen. Die KHS Kassel macht so etwas möglich, dort kann man an Seminaren und Exkursionen teilnehmen, auch wenn man für etwas ganz anderes eingeschrieben ist - dementsprechend treffen sich in den Studienwerkstätten Menschen aus allen Studiengängen. Es gibt dort hervorragende Druckwerkstätten und Buchbinderwerkstätten, die man nutzen kann und so kam die Idee auf, das Ganze vielleicht ein wenig ernster zu nehmen - und zu hinterfragen, ob Illustration zu studieren dann nicht doch naheliegend wäre. Und so kam es, kurz gefasst, zu meinem Zweitstudium.

Q
War es relativ schnell klar, dass du nach dem Studium in Kassel bleiben wirst?

A
Die Frage hatte sich schon gestellt, da unglaublich viele von meinen Freunden, die ich durch’s Studium kennengelernt hatte, weggezogen sind. Ein paar nach Berlin, manche auch nach Leipzig, Hamburg oder ganz weg aus Deutschland. Ich hatte jedoch den Verlag bereits während des Studiums gegründet, das war zunächst ein gemeinschaftliches Projekt, das ich zusammen mit anderen Mitstreiter*innen realisierte, die ich zur damaligen Zeit kennenlernte.
In Kassel hatten wir erst einmal geschaut, ob man sich in einem bereits bestehenden Studio einmietet, wo wir die Bücher und Projekte ausstellen können, am besten Räumlichkeiten mit Ladengeschäft-Charakter, mit’nem kleinen Fenster zur Straße hin. Und tatsächlich haben wir dann Räume gefunden - und in diesen sitzen wir bis heute. Wir haben recht schnell festgestellt, dass es eigentlich gar nicht so schlecht ist, aus einer kleineren Stadt heraus zu agieren, da man uns sehr schnell wahrgenommen hat. Im ersten Jahr haben wir dann auch sofort den Kulturförderkreis der Stadt Kassel erhalten, was uns ehrlich gesagt selbst einigermaßen überrascht hat, da wir ja noch in der Findungsphase waren und vorrangig für uns realisieren mussten, wie ein Verlag eigentlich so richtig funktioniert. Verlagswesen hatte ja keiner von uns studiert.

In einer Stadt wie beispielsweise Berlin gibt es ja im Vergleich unfassbar viele kreative Unternehmen, man hat ein anderes Umfeld und andere Möglichkeiten, sich zu vernetzen. Durch die Documenta gibt es in Kassel jedoch ebenfalls sehr gute kulturelle Strukturen. Ein weiterer Vorteil dieser Stadt ist es zudem, dass man eigentlich überall schnell ist, die geografische Lage ist einfach sehr vorteilhaft. Und so hat sich das alles schlussendlich ziemlich gut eingegrooved. Der finanzielle Druck ist hier auch nicht so heftig. Da ich mit Rotopol ja auch sehr viel unterwegs bin, tut es ehrlich gesagt auch ganz gut, in eine Stadt zurückzukehren, die ein wenig gemächlicher funktioniert, in der man sich nicht permanent zerstreuen kann.

Q
Die vorhandenen Infrastrukturen erlauben dann ja auch fast schon, sich mit einer gewissen Blauäugigkeit in solch ein Abenteuer zu stürzen …

A
Das trifft es vielleicht ganz gut, ja. Sich einfach hineinstürzen und schauen, was passiert. Sich die Zeit zum Reflektieren nehmen hilft natürlich auch ungemein. Was passiert eigentlich gerade? Und ist es eigentlich das, was ich will? Wie ordne ich das ein und wie geht’s von diesem Punkt aus weiter? Es gab ja auch keine Ambitionen, möglichst schnell möglichst viel zu wachsen … dass sollte ja alles bestenfalls organisch passieren, so etwas muss mit dem eigenen Kenntnisstand mitwachsen. Wir hatten ja keine Sponsoren … ich hatte 22 Euro, von dem ich einen Gewerbeschein gekauft habe. 

Q
Das war dann Mitte 2000?

A
Richtig, das war 2006 im genau zu sein. Zu dieser Zeit gab es ja auch noch gar nicht so viele nationale Comic- oder Buchfestivals, wie es jetzt der Fall ist. Für mich gab es die Diskrepanz zwischen dem, was ich persönlich spannend und inspirierend finde, andere Ideen und Lösungsansätze und dem was ich zur damaligen Zeit vorfand, wenn ich eine Buchhandlung betreten habe. Versteh mich nicht falsch, ich habe Buchhandlungen eigentlich schon immer geliebt, habe immer tolle Romane gefunden … aber das Visuelle war unterrepräsentiert. Für mich war es dann zunächst spannend herauszufinden, ob das, was ich als spannend empfinde, auch außerhalb des Hochschulkontexts Anklang findet. Wenn man niemand darüber informiert, was es jenseits des Omnipräsenten gibt, kann man auch nicht herausfinden, was man eigentlich wirklich toll findet. Die Zines und Bücher, die ich während des Studiums produzierte, mit diesen bin ich dann in Buchhandlungen gegangen und habe das Konzept vorgestellt - und meine Ansprechpartner waren in den meisten Fällen zunächst irritiert. Keine ISBN Nummer, kein Verlag als Absender, keine gängigen Parameter, die erfüllt wurden. Die Entscheidung, daraufhin einen Verlag zu gründen, der repräsentiert was ich als aufregend empfinde, war dann der nächste logische Schritt. Zu Beginn war der Verlag dementsprechend eher ein Werkzeug zur Kommunikation, um offiziell Feedback zu erhalten.

Es wurde mir schnell bewusst, dass man mit diesem Verlag auch die Möglichkeit hat, einen Ort zu erschaffen, eine Heimat für eine bestimmte Art von Büchern sowie die Möglichkeit, Künstler*innen untereinander zu vernetzen. Das alles ist dann vornehmlich durch die Gemeinschaft gewachsen. Uns ging es nicht darum, Kredite aufzunehmen oder ad hoc Partner für den Verlag zu gewinnen, uns war es viel wichtiger herauszufinden, was man mit so einem Verlag mit sehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten eigentlich trotzdem alles erreichen kann. Diese Art von langfristigem Denken ist aber vielleicht heute auch gar nicht mehr möglich. Ich bin vermutlich nach wie vor am meisten erstaunt darüber, dass das schlussendlich alles so gut funktioniert hat, wie groß das alles geworden ist, wie gut der eigene Qualitätsanspruch nach wie vor umgesetzt wird, ohne große Zugeständnisse an den Massengeschmack machen zu müssen.

Q
Was waren denn anfänglich die entscheidenden Kriterien, nach denen ihr Veröffentlichungen angegangen habt?

A
Ganz am Anfang waren das natürlich erst einmal unsere eigenen Sachen - der nächste Schritt war, aus unserer Bubble herauszutreten, um zu sehen, was sonst noch so lokal passiert. Je nachdem haben wir die Ergebnisse dann entweder in den Druckwerkstätten der Hochschule umsetzen können oder haben halt in Kleinstauflagen digital drucken lassen. Veranstaltungen wie der Comic-Salon in Erlangen hatte immer Platz für Kunsthochschule, damit sich diese vorstellen können - und eines Tages haben wir dort halt auch Rotopol präsentiert, was wiederum andere Abschlussklassen aus anderen Bundesländern neugierig gemacht hat. Und durch dieses Netzwerk entstanden dann ebenfalls einige frühe Projekte. Die eigentliche Auswahl war aber schon immer höchst persönlich, da geht es darum, ob es kribbelt, ob das Verhältnis zwischen Text und Bild funktioniert, die Art der Erzählung, die grafische Umsetzung. Viele der Titel, die wir im Programm haben, sind ja auch von den Illustrator*innen selbst geschrieben, das ist mir schon wichtig, dass nicht einfach ein längst fertiger, fremder Text illustriert wird. Da geht es halt in erster Linie nicht darum, dass sich der Verlag was ausdenkt, um dann Autorinnen und Illustrator*innen zusammenzubringen.

Wir wollen Raum für Ideen schaffen, die durch Auftragsarbeiten einfach nicht umzusetzen sind, Ideen, die vielleicht zu unkonventionell und experimentell sind, Ideen, die Künstler bereits seit geraumer Zeit in der Schublade haben, aber sich nie so wirklich an die Umsetzung wagten, wo unisono Text und Bild zusammengebracht werden. Das war von Anfang an unser Hauptanliegen - und das ist es eigentlich immer noch. Themen und Inhalte werden von den Künstler*innen an uns herangetragen und wir schauen, wie wir diesen einen adäquaten Rahmen geben können. Unser Programm soll sich in schöner Regelmäßigkeit ergänzen und erweitern.

„Uns ging es nicht darum, Kredite aufzunehmen oder ad hoc Partner für den Verlag zu gewinnen, uns war es viel wichtiger herauszufinden, was man mit so einem Verlag mit sehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten eigentlich trotzdem alles erreichen kann."

Q
Was ihr vor fünfzehn Jahren gestartet hattet, war ja damals noch komplett Nische. Ich will nicht sagen, dass es mittlerweile im Mainstream angekommen ist, aber die Akzeptanz und Sichtbarkeit ist heutzutage eine ganz andere. Merkt ihr das am Zuspruch, den ihr mittlerweile erfahrt?

A
Auf jeden Fall. Wir hatten ja auch vor, mit jedem weiteren Release bestenfalls klarer zu stellen, was wir hier in Kassel eigentlich machen. Was ist das für eine Art von Buch und wieso sieht es so aus, wie’s nun mal aussieht? Da ging es seit jeher darum, die Kunstform an sich mit in den Fokus zu rücken. Da wir ja eine Ladengalerie sind, können wir das glücklicherweise direkt mit dem Publikum, mit den Passanten kommunizieren. Es gibt zusätzliche Workshops, so dass wir unsere eigenen Sachen gut streuen können. Mittlerweile sind aber auch andere Verlage vor Ort hinzugekommen, das ist mittlerweile ein sehr schönes, sich befruchtendes Umfeld - das war am Anfang noch gar nicht abzusehen.

Je mehr Arbeiten sichtbar sind, desto einfacher fällt es den Leuten daran anzudocken. Da geht es um ein Zusammenwachsen. Viele leisten künstlerischen Beitrag an vielen Stellen des öffentlichen Lebens. Die Bücher sind ein Teil des Outputs, aber nicht der Ganze. Und so war das ja auch nie gedacht - allein vom Büchermachen leben zu können ist ja eine ganz andere Sache. Es war vielmehr wichtig, Arbeitsstrukturen zu schaffen, die von Fairness bestimmt sind. Strukturen, die das Künstlerische wertschätzen und dementsprechend entlohnen. Ein Standbein der freiberuflichen Tätigkeit muss halt auch sein, Bücher realisieren zu können.

Q
Innerhalb der letzten zehn Jahre im Speziellen kam es mir so vor, als hätten Verlage verstanden - unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten - dass man einen haptischen Mehrwert schaffen muss, um das Interesse am Medium aufrecht zu erhalten. Gab es deiner Meinung nach einen Quantensprung bezüglich grafischer Literatur, egal ob nun Bilderbuch, Comic oder Graphic Novel?

A
Tatsächlich empfinde ich es auch so. Als ich den Verlag gegründet habe, wusste ich nichts von dem ganzen Business, weder national noch international. Es ist ja auch noch gar nicht so lange her, dass man dachte, dass das gedruckte Buch in ein paar Jahren vermutlich tot sein wird. Oder dass man feststellen musste, dass Konzernverlage immer mehr kleinere Verlage unter sich bündeln. Andererseits habe ich auch bemerkt, dass andere kleine, internationale Verlage praktisch zeitgleich mit Rotopol 10-jähriges Jubiläum hatten, es gab also eine Art Gegenbewegung, egal ob nun geplant oder nicht. Vielleicht lag damals also eine Art von allgemeiner Unzufriedenheit in der Luft, eine Art Aufbegehren gegen gängige Strukturen, getrieben von dem Wunsch tolle Sachen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Seitdem ist eine Menge passiert, die Szene ist kulturell divers und reichhaltig - ich finde das alles ziemlich ermutigend. Was man veröffentlicht liefert Anknüpfungspunkte für Gespräche und Diskussionen, das hätte doch 2006 niemand für möglich gehalten. Das geht natürlich auch damit einher, dass sich gesellschaftlich so viel verändert hat - das gilt auch für die Denkweise von Freiberuflern und der daraus resultierenden Akzeptanz ihrer Handlungen. Man erlaubt sich heute viel mehr Dinge auszuprobieren. Ist aber natürlich auch eine Persönlichkeitsfrage, weil man viel Zeit investiert aber damit nicht zwingend reich wird. Es geht also um Leidenschaft und Professionalität. Es geht aber auch um Unterstützung und Solidarität, denn wenn man im Vorfeld bereits weiß, dass das Tortenstück nicht besonders groß ist, macht es auch wenig Sinn sich um die Krümel zu kloppen.

„Wir wollen Raum für Ideen schaffen, die durch Auftragsarbeiten einfach nicht umzusetzen sind, Ideen, die vielleicht zu unkonventionell und experimentell sind, Ideen, die Künstler bereits seit geraumer Zeit in der Schublade haben."

Q
Rotopol hat nun bereits zweimal den Deutschen Verlagspreis gewonnen. Merkt man das auch am Publikumsverkehr, ist die Wahrnehmung von außen eine andere geworden?

A
Das ist schon so. Es ist toll auf einmal Anerkennung für seine Arbeit zu bekommen, da man ja gemeinhin eher so vor sich hin arbeitet - das ist dann schon ein Qualitätsmerkmal, für solch einen Preis nominiert worden zu sein. Das sich daraus entwickelnde Interesse von Schulen, Bibliotheken oder anderen Verbänden ist nicht zu unterschätzen. Leute werden auf diesem Weg auf Titel aufmerksam, die sie vielleicht sonst nicht auf dem Schirm hatten, da sie in anderen Kontexten unterwegs sind. Und das wiederum baut Brücken und schafft Vernetzung. Es gibt ja auch viele Buchhandlungen, die diese Vorlage dann dankbar aufnehmen und Schaufenster und Tische mit Auszügen des Katalogs der Nominierten dekorieren. Nominierungen, wie die der Stiftung Buchkunst, die ja jedes Jahr die schönsten deutschen Bücher prämieren, sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit, weil die Auswahlkriterien ja logischerweise ganz andere sind … „Fürchtetal“ wurde in diesem Jahr zum Beispiel dafür nominiert und im Endeffekt ist das ebenfalls eine Auszeichnung dafür, dass man seine Arbeit gut gemacht hat. Wenn man dann tatsächlich diese Art von Preis gewinnt schließen sich oft Lesetouren und Ausstellungen an, was für weitere Sichtbarkeit sorgt.

Q
Haben Rotopol Bücher eine Art Alleinstellungsmerkmal?

A
Meiner Meinung nach haben sie keinerlei Verfallsdatum. Ein Buch, dass bereits vor sechs Jahren erschien, fühlt sich inhaltlich wie auch visuell nach wie vor relevant und aktuell an. Unsere Titel empfinde ich als authentisch und trendbefreit … und es sind vielleicht nicht zwingend Nutzgegenstände, die man mal eben mit auf die Reise an den Strand nimmt.

Q
Was ich dich abschließend noch fagen muss: Mit Z&Z sind wir ja permanent auf der Suche nach dem besten Buch der Welt. Gab’s für dich eines, dass während deiner Kindheit einen besonderen Platz einnahm?

A
(Lacht) Ich glaube, in meiner Jugend hatte ich mehr mit Büchern und Pflanzen zu tun als mit Menschen - ich habe schon immer sehr sehr viel gelesen. Und manche Bücher liest man ja auch immer wieder mal. Je nach Lebenslage haben diese einen großen Einfluss auf den Leser. Es gibt Bücher die Trost spenden obwohl sie vielleicht ganz anders gedacht waren. Wenn es um Kinderbücher geht waren es mit größter Wahrscheinlichkeit tatsächlich „Ronja Räubertochter“, „Mio, mein Mio“ und „Pipi Langstrumpf“ - das volle Astrid Lindgren Programm halt. Später wurde das von „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“ und „Im Westen nichts Neues“ abgelöst, Romane, die im weitesten Sinne ja auch Jugendromane sind.