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Alles beginnt mit einem Brief – einem welligen Stück Papier, darauf zwei winzige, unscheinbare Wörter: Zu spät. Die knappe Nachricht führt dazu, dass fünf Jugendliche – alle Cousinen und Cousins – mit ihren Müttern in das unheimliche Haus des alten Großvaters Viktor Melitzky ziehen, irgendwo am Ende der Welt, im...
Alles beginnt mit einem Brief – einem welligen Stück Papier, darauf zwei winzige, unscheinbare Wörter: Zu spät. Die knappe Nachricht führt dazu, dass fünf Jugendliche – alle Cousinen und Cousins – mit ihren Müttern in das unheimliche Haus des alten Großvaters Viktor Melitzky ziehen, irgendwo am Ende der Welt, im verschwiegenen Örtchen Kamp-Cornell. Dort, im Schatten unzähliger Kornelkirschsträucher, klären Edin, Lu, Johnny, Gabriella und Penelope ein Verbrechen auf, das vor ihnen jahrzehntelang niemand ans Licht bringen konnte.
Susan Kreller, hoch ausgezeichnete Jugendbuchautorin, hat einen neuen, sprachgeschliffenen Roman für Menschen ab 14 und aufwärts geschrieben. Eine Geschichte, die sich nicht mit dem Label „Jugendroman“ abschließend beschreiben lässt. Eine verästelte Familiengeschichte, skurrile Dorfstudie, mystische Verschwörungsgruselei, die überraschend nicht in einem verwunschenen britischen Landhaus, sondern doch zwischen deutschen Kornelkirschbäumen spielt.
Ein...
Susan Kreller, hoch ausgezeichnete Jugendbuchautorin, hat einen neuen, sprachgeschliffenen Roman für Menschen ab 14 und aufwärts geschrieben. Eine Geschichte, die sich nicht mit dem Label „Jugendroman“ abschließend beschreiben lässt. Eine verästelte Familiengeschichte, skurrile Dorfstudie, mystische Verschwörungsgruselei, die überraschend nicht in einem verwunschenen britischen Landhaus, sondern doch zwischen deutschen Kornelkirschbäumen spielt.
Ein wortkarger Brief bringt die vier Melitzky-Schwestern und ihre Kinder in einem alten Haus zusammen, das „nicht mehr alle Tassen im Schrank hat“. Die Jugendlichen wussten bis vor Kurzem nichts von ihrer Verwandtschaft. Das Einzige, das sie verbindet, ist ihr Stammbaum und die Tatsache, dass sie alle ihr Päckchen zu tragen haben. Sonst könnten sie nicht unterschiedlicher sein.
In dem Brief standen nur zwei Worte: „Zu spät“. Sonst nichts. Dennoch hatte er die Macht, die auseinandergelebte Familie wieder zu vereinen. Im heruntergekommenen Familienanwesen in Kamp-Cornell, wo der alte Vater schwerkrank daniederliegt, versuchen sie zu ergründen: Was ist hier eigentlich los? Warum haben die Schwestern seit Jahren nicht miteinander gesprochen? Was hat dies mit dem Tod der Großmutter zu tun? Warum gibt das Haus des Nachts so seltsame Geräusche von sich? Was hat es mit den aufdringlichen Dorfbewohner*innen auf sich, mit der anhänglichen Hühnergans, mit den eingeritzten Initialen überall in den Wänden? Und warum muss der Klempner immer weinen, wenn er das alte Gemäuer betritt?
Susan Kreller bleibt ihren Figuren gegenüber freundlich distanziert. Ihre Geschichte erzählt sie mit sprödem Witz und in anspruchsvollem Ton. Vielleicht ist „Das Herz von Kamp-Cornell“ daher nichts für die breite Masse, tatsächlich aber spannend und unterhaltsam. Wer sich auf diese Geschichte einlässt, wird eine höchst eigenartige Welt betreten, auf Erlösung für das verdrehte Personal hoffen und wahrscheinlich von der Freude der Autorin an ihrer humorvollen Sprachartistik mitgerissen werden.
- Mia Grau
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