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„Das war’s mit gemütlich. Aber wenn du eine Heldin sein willst, musst du einfach immer wieder aufstehen. Und wenn es noch so kuschelig ist unter der Decke. Es ist, wie es immer ist, wenn Menschen aufhören, die anderen als Menschen zu betrachten. Und ich weiß, dass ich es nicht dulden...
„Das war’s mit gemütlich. Aber wenn du eine Heldin sein willst, musst du einfach immer wieder aufstehen. Und wenn es noch so kuschelig ist unter der Decke. Es ist, wie es immer ist, wenn Menschen aufhören, die anderen als Menschen zu betrachten. Und ich weiß, dass ich es nicht dulden werde. Nicht an diesem Ort. Nicht mit mir.“ – Ein flammender Apell gegen Ausgrenzung und die Spaltung der Gesellschaft.
Eine ganze Weile ist es nun schon her, dass Madina mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen ist. Langsam kehrt so etwas wie Alltag ein im ganz normalen Trubel von Schule, Prüfungsstress, Freundschaft und Liebe. Sich nebenher auch noch um den kleinen Bruder zu kümmern, einen Hund verstecken und für die...
Eine ganze Weile ist es nun schon her, dass Madina mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen ist. Langsam kehrt so etwas wie Alltag ein im ganz normalen Trubel von Schule, Prüfungsstress, Freundschaft und Liebe. Sich nebenher auch noch um den kleinen Bruder zu kümmern, einen Hund verstecken und für die Mutter zu dolmetschen? Kein Problem für Madina.
„ ‚Da hast du ein Taschentuch.' Ich bin jetzt wirklich stolz, dass ich alles immer mithabe, was ich brauche. Hefte, Bücher, Federmäppchen, Taschentücher. Ich hab das Leben voll im Griff. Ich kann anderen sogar was davon abgeben.
Der Roman „Dazwischen: Wir“ ist die Fortsetzung von Julya Rabinowichs erstem, mehrfach ausgezeichneten Erfolg „Dazwischen: Ich“. Aber keine Angst – es macht nichts, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt.
In so jugendlich-lockerer wie bildhaft-metaphorischer Sprache lesen wir von Madinas Geburtstagsparty, ihrer ersten eigenen Jeans und vom Plätzchenbacken:
„Susi und Amina haben Kekse gebacken, hiesige und unsere, und sie vermengt und in Dosen abgefüllt. Es riecht nach allen meinen Welten. Mein Leben ist genauso wie diese Keksdosen. Wilde Mischung. Kakao und Himbeermarmelade und Zimt und Anis. Ich mag das. Während sie produzieren, fressen wir ihnen hinter dem Rücken die Dosen wieder leer. Der ewige Kreislauf des Kekses.“
Doch nicht alles läuft wie am Schnürchen. Plötzlich tauchen rassistische Graffitis in der Nachbarschaft auf und auf dem Hauptplatz treffen sich jede Woche mehr Menschen, um gegen „Ausländer“ zu demonstrieren.
Ehrlich und direkt schreibt Rabinowich darüber, was Krieg und Flucht mit Menschen machen, wohin Hass führen kann und wie man sich dagegen zur Wehr setzt – denn Madina sieht ganz sicher nicht tatenlos dabei zu, wie man ihr hart den erkämpften Frieden wieder ruiniert.
„Dazwischen: Wir“ ist ein Buch vom Ankommen und Bleiben – und davon, den neu gefundenen Platz zu verteidigen. Eins ist klar: Heldinnen wie Madina wollen wir noch viel mehr in der Buchwelt sehen!
- Louisa Schlesinger
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