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Manchmal braucht es im richtigen Moment die Begegnung mit einem ganz bestimmten Menschen, um zu sich selbst zu finden. Und wenn ein solcher Mensch gerade nicht zur Hand ist, könnte auch ein Buch diese Aufgabe erfüllen. Wer zufällig kein Kind mehr ist, aber auch noch nicht erwachsen; für wen die Welt immer größer wird und kleiner zugleich; wem die alten Kinderspiele nicht mehr passen und die neuen Interessen noch unheimlich sind: für die- oder denjenigen könnte es dieses Buch sein, das zur Komplizin in verwirrenden Lebenslagen wird.

Magdalena erlebt für uns stellvertretend das Glück einer schicksalhaften Begegnung. Sie lebt in einer kleinen Stadt, die ihr seit Kleinkindalter in jedem Detail vertraut ist und jetzt langsam fremd wird. Ihr bester Freund und ihre beste Freundin benehmen sich zunehmend seltsam und interessieren sich für langweiliges Zeug – Küssen zum Beispiel. Magdalenas Eltern haben sich getrennt und sie fühlt sich zwischen ihren zwei halben Familien hin- und hergerissen. Sie würde gerne Gedichte schreiben, traut sich aber nicht. Ihr ist vieles peinlich. Magdalena weiß nicht recht, wohin mit sich. Und dann taucht die Blaue auf – November, so hat sie sich selbst getauft. November ist nichts Besonderes, aber sie ist auch nicht normal und damit absolut einzigartig.

November ist nicht cool, weder besonders sportlich und noch besonders hübsch. Sie ist nicht einmal beliebt. Im Gegenteil: sie ist für alle der seltsame Freak. Aber sie passt sich nicht an und sie schämt sich nicht dafür. Sie macht einfach. Und ist damit eine echte Individualistin, deren selbstbewusstes Aufrteten Magdalena zutiefst beeindruckt. Die beiden Mädchen nähern sich an und geben sich Freiheit, Vertrauen und Sicherheit. Eine zarte unschuldige Liebe wächst zwischen ihnen, die wahrscheinlich für ein Leben halten wird.

Eine berührende, glaubhafte und sehr menschliche Geschichte über die wahrscheinlich aufregendste und gleichzeitig anstrengendste Zeit im Leben. Lara Schützsack hat ein Buch geschrieben, dass das Zeug zum Schutzschild hat. Ausgesprochen empfehlenswert.

- Mia Grau