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Paulinas Welt ist nicht die, die sie mal war. Gerade noch lebte sie in einer tollen Wohnung, die sie ihr Königreich Mauldawien nennt, mit schönem Garten, liebevollen Eltern und ausgedehnten Frühstücken. Jetzt muss sie dieses Herrschaftsgebiet durch Plastikhausen austauschen und auf eine neue Schule wechseln. In Plastikhausen ist alles anders und ganz und gar nicht so, wie Paulina es gerne hat, das gibt ihr viel Gelegenheit, genau das zu tun, was sie ohnehin am besten kann: maulen. Weil sie das Maulen zu einer Kunstform erhoben hat, wird sie auch häufig Maulina statt Paulina genannt. 

Doch obwohl Maulina so viel zum Maulen hat, erzählt sie uns ihre Geschichte auf ihre witzige und außergewöhnliche Art, die wunderbare Worte und Sätze hervorbringt, wie: „Mamas Fröhlichkeit ist normalerweise wie Butter, aber im Moment ist ihre Fröhlichkeit wie Margarine: schlapp und ohne echten Geschmack.“ Die ebenso fantasievollen und schönen Illustrationen von Rán Flygenring halten nicht nur Rezepte für Pfannkuchen und Kakao bereit, sondern verleihen dem Buch hier und da auch einen Graphic-Novel-Charakter. Häufig gerade dann, wenn Paulina zu Maulina wird. 

Trotz der vielen Schmeicheleien, die das Buch durchaus verdient hat, kommt die Geschichte leider nicht ganz ohne Klischees aus und ist hier und da fast etwas überladen. So scheint eine Sorge stets von der Nächstgrößeren gejagt zu werden. Andererseits kommt ein Unglück ja auch selten allein und im Umgang mit Problemen kommen mitunter Maulinas beste Eigenschaften zum Vorschein. Ihre Empathie und Zärtlichkeit verträgt sich nämlich ebenso gut mit ihrer Stärke und Willenskraft wie ihr Zorn, und schließlich gibt genau das auch Anlass für die Essenz der Geschichte: Wenn Kindern Wahrheiten zugetraut werden, werden sie nicht selten zu Held*innen.

Maulinas Geschichte vom kaputten Königreich ist die Erste von dreien und macht Lust auf das, was sie uns in den nächsten Büchern erzählt.

- Nelly Vongries