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Egal ob nun in Romanform, als Graphic Novel oder im Film: Geschichten, die klassische Märchen parodieren, ihnen die oft etwas maroden, altbackenen Ansichten zieht, um sie zeitgeistig ins Hier und Jetzt zu holen, gibt es ja bereits einige - und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass einer der durchgeknalltesten Vertreter dieser Gattung die Comicserie “Raowl“ ist.

Besagter Raowl ist von Beruf Prinzessinnen-Retter, definitiv mehr Biest als Prinz und ein Raufbold par excellence. Ausgedacht hat sich die dezent überdrehte Figur der in der Normandie geborene Comickünstler Tébo, der mit bürgerlichem Namen Frédéric Thébault heißt, und für seine Disney-Hommage “Die jungen Jahre von Micky“ auf dem bedeutendsten Comic-Festival Europas in Angoulême ausgezeichnet wurde.

Nach “Die Schöne und das Biest“ und “Die stinkende Prinzessin“ erschien Ende Juni nun “Die Methode Raowl“ - ein Ratgeber der etwas anderen Art, der in 40 Lektionen die wirklich wichtigen Fragen des Lebens gewohnt brachial analysiert und beantwortet: Ist es cool, ein Zombie zu sein? Wie kommt man ums Gemüseessen rum? Wozu sind Tattoos eigentlich gut? Und nicht zu vergessen: Wie wird man sauber, ohne zu duschen? Das Ganze ist garantiert nicht jedermanns Sache, fehlt doch jeglicher Ansatz von pädagogischem oder gar moralischem Überbau. Stattdessen gibt’s eine ordentliche Portion anarchischen Humors satt.

- Sven Fortmann