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Bewertung der Redaktion
Zucker Zitrone
Jugendbuch Kinderbuch Sachbuch Zeitgeschehen Aufklärung
Titel Gesundheit! Die Geschichte der Medizin von früher bis heute
Autor*in Anna Bartosik
Illustrator*in Asia Gwis
Das sagt der Klappentext

Von Hippokrates bis Barnard, von Heilpflanzen bis zu Antibiotika: ein buntes Kompendium der Geschichte der Medizin von der Antike bis heute

Die Medizin begleitet den Menschen seit Anbeginn der Zeit. Seit jeher haben die Menschen an Krankheiten gelitten und versucht, ihre Beschwerden zu lindern. Es wurde schon immer untersucht, getestet, experimentiert...

Von Hippokrates bis Barnard, von Heilpflanzen bis zu Antibiotika: ein buntes Kompendium der Geschichte der Medizin von der Antike bis heute

Die Medizin begleitet den Menschen seit Anbeginn der Zeit. Seit jeher haben die Menschen an Krankheiten gelitten und versucht, ihre Beschwerden zu lindern. Es wurde schon immer untersucht, getestet, experimentiert und beobachtet. Einige Methoden haben sich als wirksam, andere als schädlich herausgestellt. Aber alle haben zur Entwicklung der heutigen Schulmedizin beigetragen. Wer hat es zuerst gewagt, in den Körper eines verstorbenen Patienten zu schauen? Was macht ein Orthopäde? Aus welchen Elementen besteht der menschliche Körper? Wie wurde das erste Antibiotikum hergestellt? Wie oft schlägt das Herz pro Minute? Antworten auf diese und viele andere spannende Fragen finden Kinder in diesem faszinierenden Kompendium, das ihnen auf unkomplizierte und verständliche Art und Weise die Welt der Medizin, ihre Geschichte und all ihre Entwicklungen im Laufe der Zeit näherbringt.  

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Das sagt die Zucker & Zitrone Redaktion

So viel wie über das Gesundheitsthema geschimpft wird – überlastete Notaufnahmen, schlecht gemanagte Pandemie, Fachärztemangel, Pfleger*innen-Notstand – kann schnell in Vergessenheit geraten, welch überwältigenden Möglichkeiten die Medizin mittlerweile bereithält. Noch vor hundert Jahren wären Menschen an Dingen gestorben, die heute gut zu behandeln sind. Das wunderschön illustrierte Sachbuch „Gesundheit! Die...

So viel wie über das Gesundheitsthema geschimpft wird – überlastete Notaufnahmen, schlecht gemanagte Pandemie, Fachärztemangel, Pfleger*innen-Notstand – kann schnell in Vergessenheit geraten, welch überwältigenden Möglichkeiten die Medizin mittlerweile bereithält. Noch vor hundert Jahren wären Menschen an Dingen gestorben, die heute gut zu behandeln sind. Das wunderschön illustrierte Sachbuch „Gesundheit! Die Geschichte der Medizin von früher bis heute“ erzählt die Geschichte der Medizin von ihren allerersten Anfängen bis zum heutigen Tag mit geballtem Wissen und überraschenden Anekdoten. Das klingt erst einmal richtig gut und funktioniert auch – wenn man wirklich wirklich großes Interesse an Medizin hat. Vielleicht ist die Altersempfehlung ab 10 nicht gut gewählt. Das Buch könnte interessierten Jugendlichen vielleicht mehr zu bieten haben. Denn wenn man ein ganz normales 10-Jähriges Kind ist, könnte es einem schwerfallen, in dem textlastigen, geradezu mit Informationen überladenen und von Fachbegriffen nur so strotzenden Buch die Geduld zu behalten. Das Buch als Nachschlagewerk bei gezieltem Interesse zu nutzen, dürfte allerdings auch nicht leicht fallen, denn die Kapitelüberschriften sind oftmals zu weit gefasst und ein Glossar zum Nachschlagen gibt es gar nicht. Womöglich kann man über diese Kritteleien hinwegsehen, denn dieses gut aussehende Buch könnte auch als Coffee Table Book für Kids genutzt werden, das man ab und zu blätternd und staunend in die Hand nimmt.

 

Ein wirkliches Ärgernis ist die Tatsache, das „Gesundheit!“ zwar viel über Medizin zu erzählen weiß, aber eine wesentliche Erkenntnis der letzten Jahre völlig außer acht lässt. Es erzählt die Geschichte aus rein männlicher Perspektive – und das, obwohl zwei Frauen dafür verantwortlich zeichnen.

Kein Wort über als Hexen diffamierte Heilerinnen, die von Männern verfolgt wurden, weil ihr Wissen über den menschlichen Körper bedrohlich für die Macht der Kirche war. Kein Wort über Frauen, die Medizingeschichte geschrieben haben – oder wenigsten die Gründe, warum es davon so wenige gibt. Kein Wort über Hebammen. Kein Wort darüber, dass bis heute die medizinische Forschung den männlichen Körper als Maßstab nimmt und Frauen deswegen grundsätzlich benachteiligt werden: Ihre Krankheiten werden später erkannt, sie werden falsch induziert, seltener ernst genommen und an manchen Krankheiten sterben sie deswegen häufiger. Spätestens im letzten Kapitel „Die Medizin der Zukunft“ hätte hierzu ein Wort fallen sollen.

So ist „Gesundheit! Die Geschichte der Medizin von früher bis heute“ ein ziemlich männliches Buch geworden. Und ein sehr weißes. Heilmethoden anderer Kulturen und anderer Kontinente kommen höchstens im historischen Teil vor. Vielleicht hätte das den Rahmen des sowieso schon vollen Buches gesprengt. Jedoch: Die fehlenden Frauen machen die Perspektive des männlichen, weißen Blickes so überdeutlich, das der Mangel an Diversität ins Auge springt.

 

- Mia Grau

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Metadaten
Knesebeck 144 Seiten ISBN 9783957286512 ab 10 Jahren Erscheinungsjahr: 2022 Übersetzung: Marlena Breuer

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