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Bewertung der Redaktion
Zucker Zitrone
Kinderbuch Sachbuch Bilderbuch Abenteuer Freundschaft Zeitgeschehen Unser Planet Angst & Mut Spannung
Titel Ins ewige Eis! Nordpol und Südpol in einem Jahr
Autor*in Agata Loth-Ignaciuk
Illustrator*in Bartłomiej Ignaciuk
Das sagt der Klappentext

Ein fast 1000 Kilometer langer Marsch ins ewige Eis. Bei bis zu minus 50 Grad. Alles Gepäck – vom Zelt bis zur Zahnbürste – auf einem 120 Kilo schweren Schlitten. Trotz aller Strapazen immer weiter bis zum Ziel: dem Pol. Diese schier unglaubliche Leistung vollbrachte der polnische Abenteurer Marek Kaminsk...

Ein fast 1000 Kilometer langer Marsch ins ewige Eis. Bei bis zu minus 50 Grad. Alles Gepäck – vom Zelt bis zur Zahnbürste – auf einem 120 Kilo schweren Schlitten. Trotz aller Strapazen immer weiter bis zum Ziel: dem Pol. Diese schier unglaubliche Leistung vollbrachte der polnische Abenteurer Marek Kaminsk gleich zwei Mal: Im selben Jahr erreichte er sowohl den Nordpol als auch den Südpol, vollkommen auf sich selbst gestellt.
Dieses Buch erzählt nicht nur eine packende Geschichte, es liefert jede Menge erstaunliche Informationen über Arktis und Antarktis. Die ausdrucksstarken Illustrationen, die das abenteuerliche Unternehmen in Bilder bannen, lassen uns das Krachen der zerberstenden Eisschollen förmlich hören und die beißende Kälte spüren. Ein Buch für die Polarforscher von morgen!

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Das sagt die Zucker & Zitrone Redaktion

„Ins ewige Eis!“ erzählt die Geschichte von Marek Kaminski, der 1995 in einem Jahr sowohl den Nord- als auch den Südpol zu Fuß erreichte. Agata Loth-Ignaciuk gelingt es, den Wahnsinn dieser Expeditionen nachvollziehbar zu machen. Immer bewegt sich ihre Sprache auf einer hauchfeinen Linie zwischen Nüchternheit und Dramatik. Dem eisernen...

„Ins ewige Eis!“ erzählt die Geschichte von Marek Kaminski, der 1995 in einem Jahr sowohl den Nord- als auch den Südpol zu Fuß erreichte. Agata Loth-Ignaciuk gelingt es, den Wahnsinn dieser Expeditionen nachvollziehbar zu machen. Immer bewegt sich ihre Sprache auf einer hauchfeinen Linie zwischen Nüchternheit und Dramatik. Dem eisernen Willen von Marek Kaminski wird genauso Tribut gezollt, wie dem kopfschüttelnden Staunen der Leser*innen. Immer wieder holt uns die Autorin mit ins Boot, beschreibt uns Mareks Verlassenheit und Konzentration, seine Angst und seinen Heldenmut. Macht es für uns nachvollziehbar, wie gut Müsli mit Öl und heißem Wasser schmecken kann oder wie man Stiefel mit Panzertape flickt. Sie hält es nicht für nötig, den Klimawandel in dieses Buch zu holen. Es erzählt genug von dieser unglaublichen und kostbaren Welt des Eises, von der Schönheit und Seltsamkeit, dem Schrecken und der Faszination.

 

Die wunderschönen Illustrationen in Holzdruckoptik von Bartłomiej Ignaciuk passen in ihrer Rauheit perfekt zu Mareks Abenteuer. Mal werden die Ausrüstungsgegenstände präzise aufgelistet, mal durch Karten und Grafiken Übersicht verschafft, mal werden besonders spannende Episoden der unfassbaren Reise wie in einem Storyboard für einen Film dramatisch ausgekostet. Die Farben beschränken sich dabei ganz auf Blau, Orange, Schwarz und Weiß und durch die Technik gibt es keine Schattierungen, nur Striche und Flächen. In dieser Reduzierung laufen die Illustrationen zu Höchstformen auf. Das passt wunderbar zur Welt des Eises – auch hier herrscht eine unglaubliche Fülle an Ereignissen, Eindrücken und Variationen, obwohl nichts da ist außer Himmel, Wasser, Wind und Kälte.

 

Auch die Übersetzung aus dem Polnischen von Dorothea Traupe ist besonders zu erwähnen. Zwar ist es ihr mühelos gelungen, den Text „einzudeutschen“ – auch mit Begriffen wie „Pappenstiel“ – doch scheint auch für Leser*innen, die kein Polnisch sprechen, der Geist der anderen Sprache erhalten. Etwas im Rhythmus der Sätze, in der Wahl der Worte ist auf angenehme Art und Weise ein kleines bisschen anders, als man es im Deutschen gewöhnt ist. Man hat das Gefühl, in die Erlebniswelt einer anderen Sprache einzutauchen. Unterstützt wird dieser Effekt natürlich durch die Textstellen, in denen polnische Namen, Orte, Nahrungsmittel oder Traditionen eine Rolle spielen. Zum Beispiel die Beschreibung des Weihnachtsfestes kurz vorm Südpol ist ein solcher Moment, in dem man zwei mehr oder weniger unbekannte Welten mit der eigenen abgleicht: die absurd andere der Antarktis und die nur leicht abweichende eines polnischen Wohnzimmers.

 

Ein rundum schönes, spannendes, lehrreiches und ergreifendes Buch, nominiert für den deutschen Jugendliteraturpreis 2023.

 

- Mia Grau

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Metadaten
Gerstenberg 96 Seiten ISBN 9783836961486 ab 10 Jahren Erscheinungsjahr: 2022 Übersetzung: Dorothea Traupe

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