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Pokko ist ein Frosch und lebt mit ihren ruhigen Eltern in einem ruhigen Pilz in einem ruhigen Wald. Doch dann bekommt sie eine Trommel geschenkt …
Pokko ist ein Frosch und lebt mit ihren ruhigen Eltern in einem ruhigen Pilz in einem ruhigen Wald. Doch dann bekommt sie eine Trommel geschenkt …
Pokko ist ein lautes und furchtloses Froschmädchen. Ihren stillen Eltern ist sie ein wenig fremd. Vater, Mutter, Kind, sie alle sind – ganz nah am Desinteresse – hauptsächlich mit sich beschäftigt. Echte Kommunikation funktioniert auch schon allein wegen der Lautstärke nicht mehr. Denn Froschpapa und Froschmama haben Pokko...
Pokko ist ein lautes und furchtloses Froschmädchen. Ihren stillen Eltern ist sie ein wenig fremd. Vater, Mutter, Kind, sie alle sind – ganz nah am Desinteresse – hauptsächlich mit sich beschäftigt. Echte Kommunikation funktioniert auch schon allein wegen der Lautstärke nicht mehr. Denn Froschpapa und Froschmama haben Pokko eine Trommel geschenkt. Ein klassischer Geschenke-Fehler. Und nicht der erste, wie wir erfahren.
Als Papa und Mama etwas Ruhe von all dem Getrommel brauchen, schicken sie Pokko in den Wald. Nicht ohne Ermahnung natürlich. Man sei nur eine kleine Froschfamilie, die in einem kleinen Pilz wohnt, lieber wolle man nicht auffallen. Hübsch leise soll Pokko also sein. Pokko gibt sich sogar Mühe, doch das klappt nicht sehr lange: Die Trommel will gespielt werden! Während Papa Suppe kocht und Mama in ihrem Buch liest, rockt Pokko den Wald. Immer mehr Tiere schließen sich ihrem Gefolge an, mit Pauken und Trompeten. Als der Wolf aus Versehen den Hasen frisst, spricht Pokko ein Machtwort: „Keine Bandmitglieder mehr aufessen, oder du bist raus aus der Band.“ Und zur Band gehört nicht nur, wer ein Instrument spielt, Zuhören und Mittanzen geht auch – solange die Leidenschaft stimmt.
Ein schlechtes Geschenk ist am Ende ein gutes? Jawohl! Pokko findet in der Trommel ihre Bestimmung. Pokkos Mutter muss wohl erstmal ihr Buch zu Ende lesen, bis sie sehen kann, zu welchen Entfesselungen ihre Tochter in der Lage ist. Immerhin der Vater, der von der Welle der Big-Big-Bigband mitgerissen wird, sieht es ein: Pokko spielt richtig gut.
Und Matthew Forsythe zeichnet richtig gut. In sanft-bunten Farben schillert seine minimalistische, gleichermaßen grafische wie ornamentale Welt. Die Gesichter der Tiere sind bis hin zur Abstraktion reduziert und gleichzeitig ungeheuer präzise in der Mimik. In der kleinsten Abweichung der Form von Augen und Mund liegen Freude oder Ratlosigkeit, Aufmüpfigkeit oder Zuneigung. In Kombination mit dem ebenso reduzierten, aber wesentlichen Text ist das ungeheuer witzig und scharf beobachtet.
Auch die Rhythmik stimmt. Die Abfolge aus Tableaus, Zooms, Zeitsprüngen und Textfeldern schafft ein geradezu filmisches Erleben dieser kleinen feinen Geschichte, die Eltern und ihren Kindern gleichermaßen Freude macht und ihnen hilft, die natürliche Kluft zwischen erwachsenem und kindlichem Erleben mit einer bilderbuchschönen Brücke zu überschlagen.
- Mia Grau
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