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„Sommer mit Krähe“ war ja bereits so etwas wie ein heimlicher Redaktionsfavorit, als es Ende 2022 darum ging, das Jahr Revue passieren zu lassen und im Zuge dessen die mit Abstand supertollsten Titel aus dem Kinder- und Jugendbuchsegment zu benennen. Dementsprechend glücklich und weithin aufgeregt waren wir, als Anfang des Jahres endlich ein weiteres Abenteuer der ziemlich ungleichen, dabei jedoch immer besten Freunde Ebba und Krähe auf unserem Tisch landete.

Das erste Buch nahm uns auf einen Roadtrip durch Schweden mit, bei dem wir die beiden auf der Suche nach Krähes Eltern begleiten durften, die irgendwo an der norwegischen Grenze vermutet wurden. Band zwei nun lädt uns zu einem Abstecher an die Finnische Riviera, nach Åland um genau zu sein, dieser autonomen Inselgruppe in der nördlichen Ostsee, die allein schon wegen der Duty-Free-Shopping-Möglichkeiten auf den Fähren gerne von den Schweden angesteuert wird. Auf einer dieser Fähren beobachten Ebba und Krähe einen suspekt aussehenden Alten mit Augenklappe. Als dieser nur kurze Zeit später mit Krähes heiß geliebtem Lastenfahrrad zu verschwinden scheint, liegt es auf der Hand, dass es sich bei diesem Typ nur um einen waschechten Piraten handeln kann - der Auftakt für eine ganze Reihe von skurrilen Begegnungen und dubioser Abenteuer auf dem skandinavischen Archipel.

Die schwer preisgekrönte schwedische Kinderbuchautorin Frida Nilsson entwirft in „Krähes wilder Piratensommer“ erneut eine Welt, die in einer Realität nahe der unseren stattfindet. Was dort passiert, ist mal spannend, oft lustig, zuweilen anrührend und dabei eigentlich immer auf angenehm unaufgeregte Art und Weise latent schräg - wobei nie aus den Augen verloren wird, dass die kapriolenschlagende Story im Zentrum eine sehr innige, ungewöhnliche Freundschaftsgeschichte erzählt. Die hoffentlich bald auch in die dritte Runde geht.

- Sven Fortmann