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Spätestens nach „Giraffe und dann ab ins Bett“ ist David Grossman für manche Familie ein heimlicher Wahlverwandter, der Abends aus den Buchdeckeln gezaubert wird, um das zu erledigen, was man selbst gerne aus dem Stegreif können würde: Herzerwärmende, aufrichtige Alltagsgeschichten erzählen, voller Witz und Poesie und dabei direkt auf Kinderaugenhöhe. Diese Geschichten sind rund, dicht und murmelig, wie warme Kugeln.

Dieses Frühjahr erschien nun Grossmans neuer Streich „Opa, warum hast du Falten?“, ein kurzes, schwereloses Büchlein mit zauberhaften Illustrationen von Ninamasina.

Der kleine Jotam malt gerne und er liebt seinen Opa, der ihn immer dienstags aus dem Kindergarten abholt. Jotam stellt Fragen. Woher Opas Falten kommen, will er wissen. Ob die weh tun. Und woher Jotams eigenes Gesicht einmal weiß, wie es Falten machen kann. Falten haben ist in Jotams Welt nichts Schlechtes, nur etwas Interessantes. Denn die Falten, das erfährt er von seinem Opa, erzählen etwas über das Leben, das man gelebt hat. Sie kommen von den traurigen Dingen und den Schönen, von den Wichtigen eben.
David Grossman feiert in seinem Buch gleich mehrere Dinge: die kindliche Neugierde, die Fülle des Lebens und die Aufrichtigkeit der Liebe.
Menschen werden dann lebendig, wenn sie sich begegnen und miteinander in Beziehung treten, ohne den anderen zu bewerten. Das können Kinder fabelhaft. Erwachsene haben es manchmal verlernt. An diesem Buch haben Kinder Freude, die von Jotams Fragen auf eigene gebracht werden und Erwachsene, die sich durch Opas Antworten inspirieren lassen.

- Mia Grau